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Astronomische Innovationen für die Wirtschaft

Die erste Ausgabe der Veranstaltung “Astronomische Innovation”, die gemeinsam von der Technologie- und Innovationsplattform PlanetS (TIP) und dem Science Innovation Hub (SIH) der Universität Genf organisiert wurde, fand im Juni in der Genfer Sternwarte statt. Dort erfuhren die Forschenden, welche Unterstützung der PlanetS und seine Mitgliedsinstitutionen bei der Erkundung des Weges zum Unternehmertum bieten können.  

Prof. Stéphane Udry, Universität Genf, begrüsste die Gäste an der Veranstaltung an der Sternwarte. Bild: Julien Levallois

“Für den Innovationstransfer zwischen Wissenschaft und Industrie spielen Netzwerke wie die NFS eine wichtige Rolle, da sie die Zusammenarbeit innerhalb der Schweiz fördern”, erklärte PlanetS-Direktor und Co-Leiter des PlanetS TIP, Prof. Nicolas Thomas, in seiner Eröffnungsrede.

Neben ihm sagte Prof. Jérôme Lacour, Dekan der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Genf, dem Publikum: “Seid offen, seid neugierig, seid Wissenschaftler!”

Rund dreissig Forschende und Ingenieure aller Karrierestufen hatten sich in der Aula des Observatoriums versammelt, um zu erfahren, wie ihre Ideen mit Hilfe von Innovationsexperten der vier PlanetS-Mitgliedsinstitutionen auf den Markt gebracht werden können. Prof. Stéphane Udry von der Universität Genf, der Gastgeber der Veranstaltung, begrüsste alle Anwesenden in der Sternwarte und stellte die beiden Eröffnungsredenden vor.

Den Forschenden stehen viele helfende Hände zur Verfügung
Elena Benedetto vom PlanetS TIP und Julien Levallois von der UniGE SIH leiteten gemeinsam den zweiten Teil der Veranstaltung, in dem die Unterstützungsplattformen vorgestellt wurden.

Die Technologie- und Innovationsplattform (TIP) ist die PlanetS-Anlaufstelle für Innovation und technologiebezogene Aktivitäten. “Wir unterstützen die Mitglieder und Mitarbeitenden von PlanetS dabei, Lücken zwischen der Astrophysik und Anwendungen in anderen Bereichen zu schliessen”, sagte Elena Benedetto. Das TIP stellt Startkapital zur Verfügung, um innovative Ideen zu erforschen, die zu einem Technologietransfer oder einer Marktchance führen können oder die ein hohes Potenzial, aber auch ein hohes Risiko aufweisen. Ausserdem werden Praktika von PlanetS-Mitgliedern in der Industrie finanziert.

Julien Levallois von der Universität Genf Science Innovation Hub, Sebastien Hug vom UniBE Innovation Office, Claudia Röösli von der Universität Zürich (UZH) Innovation und UZH Space Hub sowie Nanja Strecker vom ESA Business Incubator Center (BIC) Switzerland an der ETH Zürich sprachen dann über ihre Plattformen.

Die drei Hubs sind Strukturen, die erst vor kurzem mit dem ausdrücklichen Ziel geschaffen wurden, Forschende bei ihren ersten Schritten in Richtung Unternehmertum zu unterstützen. “Wir bieten Büroräume, Unterstützung und ein Netzwerk und fungieren so als “Vor-Inkubatoren”, erklärte Julien Levallois. Und Claudia Röösli fügte hinzu, dass “Forschende in diesem hochdynamischen Umfeld andere Unternehmer treffen und an Veranstaltungen, Schulungen und Kaffeegesprächen teilnehmen können”. “Wir sind immer bereit, Sie in unser Gebäude einzuladen, Ihre Ideen zu diskutieren und Ihnen bei der Umsetzung zu helfen”, schloss sich Sebastien Hug an.

Das ESA-BIC, das ausgereiftere Ideen unterstützt, bietet zusätzlich finanzielle, technische und geschäftliche Unterstützung für Start-ups, die weltraumbezogene Anwendungen entwickeln – unabhängig davon, wo das Unternehmen ansässig ist. “Derzeit gibt es Beispiele für Unternehmen in der Anfangsphase aus Genf und dem Tessin, die sich für das Programm angemeldet haben”, so Strecker.

Auf der Veranstaltung wurden nicht nur die Plattformen vorgestellt, die bei unternehmerischen Vorhaben helfen, sondern auch ein gelungenes Beispiel präsentiert.

Ein Sprungbrett in die Zukunft
Krzysztof Nienartowicz, Gründer des Unternehmens Sednai – bekannt für seine Datenanalyse des astronomischen Projekts Gaia – teilte seine Start-up-Erfahrungen mit den Zuhörern und erklärte, wie er ein “natürliches Wachstum” für sein Unternehmen bevorzugte. Vor die Wahl gestellt, über die Astrophysik hinaus auf neue Märkte zu expandieren oder Partnerschaften im Rahmen europäischer Projekte einzugehen, entschied er sich für Letzteres. “Für kleine Unternehmen ist es wichtig, Konsortien zu bilden, um Ausschreibungen zu gewinnen”, betonte Nienartowicz.

Im Anschluss an die Vorträge wurde die lebhafte Diskussion bei Kaffee fortgesetzt. Die zahlreichen Teilnehmenden und ihr Enthusiasmus zeigten, dass es ein grosses Interesse daran gibt, etwas über Unternehmertum in diesem Bereich zu lernen. “Ich bin sehr froh, dass die Universitäten nun das Gespräch aufnehmen und Knotenpunkte schaffen, um diesen Weg zu unterstützen”, sagte ein Forscher der Universität Genf.

Die anwesenden Innovationsexperten teilten diesen positiven Eindruck: “Diese Pilotveranstaltung bot eine ausgezeichnete Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und Gespräche zu führen, die zu Synergien und Kooperationen in der ganzen Schweiz führen könnten”, so Strecker. “Der ideale Partner für einen Genfer Forscher mit einer Idee könnte etwa ein Student aus Bern sein, der Interesse an der Gründung eines Start-ups hat”, fügte Levallois hinzu.

Wer die Veranstaltung verpasst hat, braucht sich keine Sorgen zu machen: Aufgrund des grossen Erfolgs ist die nächste Ausgabe bereits in Planung. Sie wird entweder in Bern oder Zürich stattfinden. Bleiben Sie dran!

Links:
Die Veranstaltung und die Präsentationsfolien: https://nccr-planets.ch/event/astronomical-innovation/

PlanetS Technology and Innovation Platform: https://nccr-planets.ch/platforms/technology-transfer/

The Science Innovation Hub, UniGE: https://www.unige.ch/sih/

The UniBE Innovation Hub: https://www.unibe.ch/university/organization/executive_board_and_central_administration/vice_rectorate_research/innovation_office/index_eng.html

The UZH Innovation: https://www.innovation.uzh.ch/en.html

The UZH Space Hub: https://www.spacehub.uzh.ch/en.html

The ESA Business Incubation Center: https://www.esabic.ch/

The company Sendai: https://www.linkedin.com/company/sednai/

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