National Centre of Competence in Research PlanetS
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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Es ist soweit! Für die Astronominnen und Astronomen, die seit vielen Jahren am Design und Bau von CHEOPS beteiligt sind, beginnt die eigentliche Aufregung. Die ersten wissenschaftlichen Ergebnisse, die aus den von CHEOPS gesammelten Daten gewonnen wurden, sind soeben veröffentlicht worden! Einem der extremsten bekannten Exoplaneten (WASP-189b ist sein Name) folgend, konnte CHEOPS nicht nur die Verdunkelung des Sternenlichts feststellen, wenn der Planet vor dem Stern vorbeifliegt (Transit), sondern auch den viel geringeren Lichtabfall, wenn der Planet hinter ihm verschwindet (Okkultation). Diese Messungen erlauben es uns, nicht nur auf den Radius des Planeten zu schliessen, sondern auch auf einige der Reflexionseigenschaften seiner Atmosphäre und seine Fähigkeit, Wärme über die Oberfläche umzuverteilen. Sie bestätigen auch, dass das CHEOPS tatsächlich die angestrebte Präzisionsmessmaschine ist. Wir freuen uns auf die nächsten Studien (mehrere sind bereits in Vorbereitung), die sich auf viel kleinere Planeten konzentrieren werden.

NFS PlanetS-Direktor Willy Benz mit einer CHEOPS-Nachbildung. (Photo Alessandro Della Bella)

CHEOPS erhielt den Aerosuisse-Preis 2020. Aerosuisse, der Dachverband der in der Luft- und Raumfahrt tätigen Schweizer Industrie, hat diesen Preis ins Leben gerufen, um grosse Verdienste zum Wohle der Schweiz in diesen Bereichen zu würdigen. Ein Preis, der von diesem Industriezweig für einen wissenschaftlichen Auftrag verliehen wird, freut mich besonders. Denn er zeigt, dass Synergien tatsächlich überall vorhanden sein können, wenn man sie anstrebt. Ein weiterer Beweis dafür ist das starke und umfassende Engagement der Schweiz in der Raumfahrt, wie der COSPAR-Bericht und das Interview mit Renato Krpoun, dem Leiter des Schweizer Space Office, zeigen. Wie der ehemalige Bundesrat Johann Schneider-Ammann einmal zum Ausdruck brachte: “Die Schweiz ist eine Weltraumnation”.

CHEOPS ist nicht das einzige Instrument, das wir zur Untersuchung von Exoplaneten einsetzen. In dieser Ausgabe berichten wir auch über Ergebnisse, die mit den Instrumenten der ESO (European Southern Observatory) erzielt wurden. Wir sind besonders stolz auf diese Ergebnisse, auch weil es bedeutende Beiträge von PlanetS-Wissenschaftlern und -Ingenieuren zur Konstruktion und zum Bau dieser Instrumente gegeben hat.

Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen dieser und anderer Geschichten in dieser Ausgabe des Observer.

Mit meinen besten Wünschen,

Willy Benz, Direktor des NFS PlanetS.

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