Schweizer Kamera fliegt zum Mars
Am 14. März 2016 startet eine neue Marsmission von Baikonur in Kasachstan. An Bord der europäischen Sonde ist eine Kamera, die an der Universität Bern gebaut wurde – in Rekordzeit, wie Teamleiter Nicolas Thomas erklärt.
Ursprünglich war das Berner Team von der NASA ausgewählt worden, ein Schweizer Teleskop für eine amerikanische Kamera zu liefern. Doch die NASA musste sich zurückziehen. In der Folge bat die ESA Nicolas Thomas, die Führung bei der Entwicklung und dem Bau der Kamera zu übernehmen. CaSSIS, kurz für „Colour and Stereo Surface Imaging System“, wird hochauflösende Stereobilder der Marsoberfläche liefern. Die Kamera wurde auf der Sonde „Trace Gas Orbiter“ (TGO) montiert. TGO ist Teil des ExoMars-Programms, mit dem die ESA die Umweltbedingungen auf dem Mars untersuchen und neue Technologien für künftige Marsmissionen testen will. TGO wird nach Spuren von Methan, Wasserdampf oder Stickstoff suchen und dabei viel genauere Resultate liefern als bisherige Messungen.
Die Protonrakete für den Start stellt die russische Raumfahrtorganisation Roscosmos zur Verfügung. Die Mission „2016 ExoMars TGO“ ist die erste einer Serie von Marsmissionen, welche die ESA in Zusammenarbeit mit Roscosmos durchführen will.
www.cassis.unibe.ch
http://exploration.esa.int/mars/