Eine Nacht, tausend (Weltraum-) Entdeckungen – so faszinierte die «Nacht der Forschung» 2025

Am Samstag, 6. September, wurde die Universität Bern zum Schauplatz für eine ganz besondere Begegnung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit: Die Nacht der Forschung öffnete ihre Türen – bei sonnigem Wetter und angenehmen Temperaturen – und zog über 10’000 neugierige Besucherinnen und Besucher an. Eines der wichtigsten Themen war die Weltraumforschung.
Alle drei Jahre bietet die Nacht der Forschung Einblicke in aktuelle Themen und Projekte aus Wissenschaft und Technik – und das auf unterhaltsame, interaktive Weise. Auch in diesem Jahr war das Programm vielfältig, spannend und für jedes Alter ein Erlebnis. Von 16 bis 23 Uhr wurde gestaunt, geforscht, ausprobiert und entdeckt.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Weltraumforschung – einem Feld, in dem die Universität Bern seit den 1960er Jahren eine führende Rolle einnimmt. Bereits auf der Einstein Terrasse begann das Abenteuer: Kinder bastelten Wasserraketen und liessen sie in den Himmel steigen, während im benachbarten Mars-Zelt Besucherinnen und Besucher mit einem Rover-Modell und einer interaktiven Sandbox die geologischen Geheimnisse des roten Planeten erkundeten.
Ein echter Blickfang in der Wandelhalle war das beeindruckende Modell des James Webb Space Telescope (Massstab 1:4), gebaut vom Swiss Space Museum. Daneben lud das mobile Planetarium des NFS PlanetS zu begehrten Reisen durchs Weltall ein – mit halbstündlichen Vorstellungen, die stets gut besucht waren. Auch auf der Erde blieb es spannend: Lernende im Bereich Polymechanik gaben Einblicke in ihr vielseitiges Berufsfeld.
Von Exoplaneten zu Weltraummissionen
Im Untergeschoss konnte man buchstäblich in die Welt der Exoplaneten abtauchen. Neben spannenden Facts und Ausstellungsobjekten zur CHEOPS-Mission erwartete das Publikum eine Reihe interaktiver Stationen: So konnten etwa Blitze erzeugt und dabei physikalische Phänomene hautnah erlebt werden. An weiteren Posten wurde gezeigt, wie Astronominnen und Astronomen mithilfe optischer Methoden nach fernen Planeten suchen – und am Transit-Demonstrator liess sich anschaulich nachvollziehen, wie Exoplaneten überhaupt entdeckt werden.
Im ersten Obergeschoss drehte sich alles um zwei ESA-Weltraummissionen mit Berner Beteiligung. Im Fokus stand einerseits die Mission BepiColombo, die bereits im kommenden Jahr beim Planeten Merkur ankommen wird. Die Universität Bern ist mit den beiden Instrumenten BELA und STROFIO beteiligt, zu denen verschiedene Komponenten ausgestellt waren.
Ebenfalls vorgestellt wurde die Mission JUICE, die Anfang der 2030er Jahre den Gasriesen Jupiter und seine vier grössten Monde erreichen soll. Eines ihrer Ziele: herauszufinden, ob sich in den unterirdischen Ozeanen der Eismonde Bedingungen für Leben finden lassen. Zwischen den beiden Ständen konnten sich die Besucherinnen und Besucher ausserdem zum Thema Astrobiologie informieren.
Ein besonderer Publikumsliebling: die Bärtierchen – auch bekannt als Tardigrades. Die unter dem Mikroskop sichtbaren, nur etwa 1 Millimeter grossen Lebewesen gelten als wahre Überlebenskünstler und werden deshalb als mögliche Modelle für Leben unter extremen Bedingungen, etwa auf den Eismonden, betrachtet.
Ganz oben im Gebäude drehte sich alles um Kometen. Bei der Vorstellung der geplanten Mission Comet Interceptor, die 2029 – unter anderem mit zwei Instrumenten aus Bern – einen bislang unerforschten Kometen untersuchen wird, war die Faszination greifbar. Beim «Kometen kochen» konnten kleine und grosse Gäste ihren eigenen Kometen aus Trockeneis und anderen Zutaten herstellen. Und wer sich traute, schnupperte am Kometen-Duft – ein Erlebnis, das nicht allen angenehm in Erinnerung blieb, aber dafür umso mehr zum Schmunzeln anregte.
Planeten und Raketen auf das Gebäude projiziert
Begleitend zu den Aktivitäten an den Ständen gab es im Hörsaal 099 spannende Talks rund um aktuelle Missionen und Forschungsfragen.
Den krönenden Abschluss bildete eine beeindruckende Videoprojektion auf die Fassade des Gebäudes der Exakten Wissenschaften. Sie verband spektakuläre Bilder aus dem All mit faszinierenden Einblicken in Klimaforschung, Mathematik und Hochenergiephysik – ein visuelles Highlight und ein würdiger Abschluss dieses aussergewöhnlichen Abends.
Die Nacht der Forschung 2025 hat einmal mehr gezeigt: Wissenschaft ist nicht nur komplex, sondern auch kreativ, inspirierend und nahbar – und begeistert Generationen.
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