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EPSC-DPS in Genf

Rund 1700 Astronomen nahmen am Planetologie-Kongress teil, der vom 15. bis 20. September 2019 gemeinsam von der europäischen Europlanet Society und der amerikanischen DPS organisiert wurde und im Internationalen Kongresszentrum in Genf stattfand.

Die VLT-Struktur ausgestellt in Genf. (Photo Sylviane Blum)

Das Lokale Organisationskomitee (LOC), das teilweise von PlanetS finanziert wurde, wollte die Bevölkerung in die Durchführung dieses historischen Kongresses für die Stadt Genf einbeziehen. Deshalb beschloss es, eine Ausstellung über die Erforschung von Exoplaneten zu organisieren. Die Hauptidee bestand darin, der Öffentlichkeit die neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet zu erklären und zwei bedeutende Instrumente, die von Schweizer Astronomen benutzt werden, zu zeigen: das Very Large Telescope (VLT) in Chile und den Satelliten CHEOPS. Um einen besseren Eindruck davon zu bekommen, was diese beiden Instrumente darstellen, hat das Astronomie-Departement der Universität Genf Modelle im Massstab 1:1 hergestellt.

Der gewählte Standort war der Platz Plainpalais, nicht nur ein belebter Ort zwischen dem Stadtzentrum, der Universität und RTS, sondern auch ein Platz, auf dem der Obst- und Gemüsemarkt sowie der Flohmarkt stattfindet. «La Plaine», wie sie von den Genfern genannt wird, bildet einen 600 m x 200 m grossen, vollständig offenen Diamanten, was sie zu einem idealen Ort für die Präsentation des VLT bei Tag und Nacht machte. Das VLT wurde bis 1 Uhr morgens beleuchtet.

Pierre Bratschi von PlanetS erklärt, wie man Exoplaneten entdecken kann. (Foto Sylviane Blum)

PlanetS-Mitglieder wechselten sich die ganze Woche über von 8 bis 20 Uhr ab, um in der Ausstellung Fragen des Publikums zu beantworten. Die Besucher waren fasziniert von dieser seltsamen Struktur und dem CHEOPS-Satelliten. “Ist das der echte Satellit?  Wann geht es los? Will man damit einen anderen Planeten finden? Ist dies das chilenische Teleskop?” – Fragen, die die Neugier der Menschen widerspiegelten. CHEOPS und das VLT zogen zudem viele Medien an, die auch von der Grösse der beiden Instrumente überrascht waren. Erstmals wurden auch die beiden Plaketten öffentlich präsentiert, auf denen fast 3000 Kinderzeichnungen eingraviert sind. Die Ausstellungsbesucher konnten die Zeichnungen mit einer Lupe betrachten. “Es ist eine wunderbare und sehr originelle Idee, Kinder zu motivieren”, war der häufigste Kommentar.

Die Ausstellung zog vor allem an den Markttagen und am Abend viele Besucher an, da auch das aussergewöhnlich milde Wetter zum Spazieren und Entdecken einlud. Nach ihrem Besuch kehrten einige Klassenlehrer mit ihren Schülern zurück, meist interessierte und aufmerksame Kinder.

In der Zwischenzeit konnten die Teilnehmer der EPSC-DPS-Tagung im Kongresszentrum und unter der gleichen Sonne ihr Menü aus den 54 Sitzungen zusammenstellen, die das wissenschaftliche Programm umfasste. Zusätzlich zu den Sitzungen und Konferenzen wurden vier Pressegespräche organisiert, um über den Fortschritt einiger Raumfahrtmissionen, einschliesslich CHEOPS, zu berichten. Willy Benz, Kate Isaak (ESA), David Ehrenreich, Ravit Helled und Michel Mayor präsentierten die Mission im Kontext der Exoplanetenforschung sowie das Modell des Satelliten im Massstab 1:1. Während das Modell “Genf” auf dem Platz Plainpalais stand, hatte sich das Berner Modell auf den Weg ins Genfer Konferenzzentrum gemacht.

Michel Mayor, Kate Isaak, Willy Benz, Ravit Helled and David Ehrenreich (vlnr) während einer Pressekonferenz in Genf. (Foto Sylviane Blum)

Etwas über 1700 Teilnehmer aus 52 Ländern nahmen an der Konferenz teil, wobei Schweizer Forschende gut 6% des Kontingents ausmachten. Das wissenschaftliche Programm gliederte sich in fünf verschiedene Programme mit insgesamt 54 Sitzungen: Terrestrische Planeten (15), Äussere Planetensysteme (4), Missionen, Instrumente, Techniken (5), Kleinkörper – Kometen, KBOs, Ringe, Asteroiden, Meteoriten, Staub – (11), Exoplaneten und ihre Ursprünge (12) und Outreach, Diversität (7). Im Gesamten waren es 1045 Vorträge und 790 Poster.

Insgesamt war die Konferenz ein Erfolg. Ein grosses Dankeschön an alle Helfer von PlanetS, die während der Woche dazu beigetragen haben, Genf zum Weltzentrum für Planetenwissenschaften zu machen. (PB)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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