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Spektakuläre Bilder von Mars

«Wir haben Hebes Chasma mit 2,8 Metern pro Pixel gesehen. Das ist, als ob wir mit 15’000 Stundenkilometern über Bern hinweg rasen und gleichzeitig scharfe Bilder von Autos in Zürich schiessen würden», sagt Nicolas Thomas, verantwortlich für die Marskamera CaSSIS und Direktor des physikalischen Instituts der Universität Bern. Die Berner Kamera machte vergangene Woche Schlagzeilen, als die Universität Bern und die Europäische Raumfahrtorganisation ESA ihre ersten Bilder aus der Marsumlaufbahn an Bord der ESA-Sonde Trace Gas Orbiter (TGO) veröffentlichten.

Das Video gibt einige der besten Aufnahmen wieder, darunter den spektakulären Überflug über die Region Hebes Chasma. Diese Aufnahmen wurden während der grössten Annäherung gemacht und weisen die höchste Auflösung auf. Das Video illustriert auch, wie CaSSIS (kurz für Colour and Stereo Surface Imaging System) Daten sammelt, indem die Kamera Farbbilder simultan aufnimmt.

Am 26. November 2016 peilte CaSSIS den Marsmond Phobos an. «Die Bilder geben uns viele nützliche Informationen über die Farbkalibrierung der Kamera und das Timing», sagt Nicolas Thomas: «Wir können die verschiedenen Farben auf der Oberfläche deutlich sehen. Den blaueren Teil der Oberfläche in der Nähe des grössten Kraters, Stickney, sieht man auf der linke Seite der Bilder.»
«Es gibt zwar bessere Bilder von Phobos, aufgenommen von Mars Express und Mars Reconnaissance Orbiter», sagt Thomas: «Aber das ist ein guter Test, was mit den CaSSIS-Daten in sehr kurzer Zeit gemacht werden kann. Es zeigt auch, dass das Detektorsystem, das unsere italienischen Partner geliefert haben, stabil ist und die Kalibrierung relativ einfach ist.» CaSSIS wird nun bis zum späten Januar oder Februar abgeschaltet, während die TGO-Sonde auf die Manöver vorbereitet wird, die sie in ihre endgültige Umlaufbahn bringen.

Zusammengesetztes Farbbild von Phobos aufgenommen von CaSSIS am 26. November 2016. Die Beobachtung wurde aus einer Distanz von 7700 km gemacht. (Bild: ESA/Roscosmos/CaSSIS)

Zusammengesetztes Farbbild von Phobos aufgenommen von CaSSIS am 26. November 2016. Die Beobachtung wurde aus einer Distanz von 7700 km gemacht. (Bild: ESA/Roscosmos/CaSSIS)

Phobos in 3D: Ein rot-blaues Anaglyphenbild von Phobos (mit rot-blauer Stereobrille zu betrachten), zusammengesetzt aus dem Stereopaar, das mit CaSSIS aufgenommen wurde. (Bild: ESA/Roscosmos/CaSSIS)

Phobos in 3D: Ein rot-blaues Anaglyphenbild von Phobos (mit rot-blauer Stereobrille zu betrachten), zusammengesetzt aus dem Stereopaar, das mit CaSSIS aufgenommen wurde. (Bild: ESA/Roscosmos/CaSSIS)

Die Sonde ExoMars TGO wurde am 14. März 2016 von Baikonur in Kasachstan gestartet – eine spannende Erfahrung für Nicolas Thomas, der vor Ort war. Ein Fernsehteam von National Geographic begleitete den Professor der Universität Bern. «Ich habe mich seit mehr als 16 Jahren mit ExoMars beschäftigt», sagte er dem Journalisten. Sie finden das Video online:
http://channel.nationalgeographic.com/mars/videos/the-launch-of-exomars/

Medienmitteilung der Universität Bern, 29.11.2016
Medienmitteilung der ESA, 06.12.2016

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