NFS PlanetS
Liebe Leserin, lieber Leser,
2015 feierten wir das 20-Jahr-Jubiläum der Entdeckung des ersten Exoplaneten bei einem sonnenähnlichen Stern durch unsere Kollegen Michel Mayor und Didier Queloz. Blickt man auf die zwei Jahrzehnte zurück, ist man erstaunt, wie stark diese Entdeckung die traditionellen Gebieten der Astronomie und Planetenwissenschaften verändert und beide Bereiche näher zusammengebracht hat.
Unser Forschungsgebiet ist exponentiell gewachsen, und zieht viele kluge, junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an, die unbedingt an dieser neuen Revolution teilhaben wollen. Nicht jede Generation hat das Privileg, auf einem Gebiet zu forschen, das nur 20 Jahre jung ist! Da Beobachtungen unsere Basis sind, wurden sowohl am Boden wie auch im All ausserordentliche Instrumente erstellt oder befinden sich noch im Bau. Wir sind die erste Generation, welche die technischen Möglichkeiten besitzt, diese Planeten tatsächlich zu entdecken und zu untersuchen. Dabei stossen wir zunehmend auf komplexe physikalische und chemische Fragen über Eigenschaften und Entwicklung dieser Himmelskörper. Um Antworten zu finden, braucht es einen multidisziplinären Ansatz, bei dem Messungen vor Ort, Laboruntersuchungen und theoretische Studien, sowie astronomische Beobachtungen ebenso wichtige Rollen spielen. Die Herausforderung an unsere Generation besteht darin, Brücken zwischen diesen verschiedenen Ansätzen zu bauen – dies in einer Zeit, in der sich die meisten Forschenden zunehmend spezialisieren. PlanetS ist unsere Antwort auf diese Herausforderung.
Während das Jahr 2015 zu Ende geht, haben wir alle das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Gleichzeitig freuen wir uns schon ungeduldig auf die Chancen, die 2016 bringen wird. Diese zu erkennen und zu ergreifen ist die Aufgabe, die auf uns wartet.
Willy Benz,
Direktor NFS PlanetS