National Centre of Competence in Research PlanetS
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An der Nacht der Forschung dem Weltall ganz nahe

Am vergangenen Samstag fand die vierte «Nacht der Forschung» an der Universität Bern statt. Auch Mitglieder des Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) PlanetS waren mit dabei und nahmen Besucherinnen und Besucher mit auf eine Entdeckungsreise ins Weltall.

Junge Besucherinnen und Besucher basteln nach Anleitung von Forschenden an der Nacht der Forschung ihre eigenen „Kometen“. Bild: Guido Schwarz

„Mein Komet stinkt ja“, rief eine junge Besucherin erstaunt aus und zeigte dabei auf die Masse aus Humuserde, Trockeneis und Sojasosse, die sie eben gefertigt hatte. „Ganz richtig“, erwiderte Martin Rubin, der an der Universität Bern zu Kometen forscht. „Dank der Rosetta Mission wissen wir, dass es auf echten Kometen eine Fülle an organischen Molekülen gibt. Sie könnten daher tatsächlich stinken!“

 

An der Nacht der Forschung wurde, was sonst nur aus der Ferne betrachtet werden kann, für Besucherinnen und Besucher plötzlich greifbar. Rund 10’000 Personen besuchten den diesjährigen «Jahrmarkt des Wissens», an dem insgesamt mehr als 750 Forschende ihr Wissen an über 70 Ständen teilten. Darunter waren auch zahlreiche Mitglieder des Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) PlanetS, die dem Publikum allerlei Interessantes zu Themen rund um die Weltraumforschung näher brachten. Die Weltraumausstellung wurde vom Center for Space and Habitability (CSH) unter der Verantwortung von Sophie Krummenacher, Guido Schwarz und Yann Alibert organisiert.

 

Von Asteroideneinschlägen, Molekülen des Lebens und fernen Planeten

Im grossen Hörsaal im Erdgeschoss des Gebäudes der Exakten Wissenschaften erzählten Mitglieder des NFS PlanetS in Kurzreferaten unter anderem von der Forschungsgeschichte der Exoplaneten, der Suche nach den Bausteinen des Lebens im Weltall und von Forschungsmissionen im Sonnensystem. Audrey Vonburger, beispielsweise, erklärt dem interessierten Publikum, weshalb die kommende ESA-Mission JUICE zu den eisigen Jupitermonden fliegt: „Seit etwa 25 Jahren wissen wir, dass es bei diesen Eismonden unter der kilometerdicken Eiskruste flüssiges Wasser gibt. Die grosse Frage ist deshalb, ob dort Leben möglich ist oder sogar Leben existiert“, so die Forscherin.

Audrey Vorburger erzält in einem Referat dem Publikum von den Eismonden des Jupiters und der bald dahin fliegenden ESA-Raumsonde. Bild: Guido Schwarz

Verteilt im Gebäude konnten Besucherinnen und Besucher zahlreiche Ausstellungsobjekte bestaunen, wie etwa ein Modell des CHEOPS-Weltraumteleskops in Originalgrösse, eine Stereokamera der Missionen ExoMars und Messinstrumente der Raumsonde BepiColombo. Viele nutzten die Gelegenheit einen echten Reinraumanzug anzuziehen, wie ihn Ingenieure bei der Konstruktion der sensiblen Geräte tragen.

Besucherinnen und Besucher an der Nacht der Forschung an der Universität Bern lernen anhand eines Experimentes, wie ferne Exoplaneten und deren Sterne untersucht werden. Bild: Guido Schwarz

In verschiedenen Experimenten konnten die Besucherinnen und Besucher nachvollziehen, wie die Forschenden arbeiten. Beispielsweise konnten sie anhand von Stern- und Planetenmodellen mit zugehörigem Messgerät erfahren, wie ferne Exoplaneten und deren Sterne untersucht werden. Andernorts konnte das Publikum Mini-Asteroiden in mit Mehl gefüllte Gefässe einschlagen lassen während ihm Forschende vermittelten, was bei einem solchen Ereignis genau passiert. Gerade beim jüngerem Publikum waren die selbstgemachten „Kometen“ aus Humuserde, Sojasosse und Trockeneis ein Hit, wobei sie ausserdem mehr zur nächsten ESA-Kometenmission „Comet intercepter“ mit Berner Beteiligung erfahren konnten.

Das Publikum konnte aus Plastikflaschen Wasserraketen bauen und dann starten. Polymechanik-Lernenden haben ihnen dabei ihr Know-how weitergegeben. Bild: Isabelle Vannotti

Und natürlich kamen auch die selbstgebastelten Raketen, und der Blick durch besondere Sonnenteleskope hervorragend an. Hierbei waren die Astronomische Gesellschaft Bern (AGB) und die Astronomische Jugendgruppe Bern (AJB) eine grosse Hilfe.

Auch Globi ist fasziniert vom Weltall

Auch Globi und sein Astronauten-Begleiter lassen es sich nicht nehmen, einen eigenen Kometen zu basteln. Bild: Guido Schwarz

Zu den faszinierten Besuchern zählte auch Globi: Der vorwitzige und wissbegierige Vogel verbrachte in den letzten Wochen viel Zeit an der Uni Bern und dabei viel über das Weltall gelernt. Seine gesammelten Eindrücke hat er im Wissensbuch «Globi im Weltall» verarbeitet, das ab Frühling 2023 in allen Buchhandlungen oder unter www.globi.ch zu erwerben ist.

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