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Berns Reise ins Weltall

Von der historischen Zenit-Rakete über das berühmte Berner Sonnensegel bis zur Mars-Kamera CaSSIS und zum Weltraumteleskop CHEOPS: Viele der 9000 Besucher der Nacht der Forschung der Universität Bern bestaunten die Ausstellung 50 Jahre Weltraumforschung. «Wir haben die Schweizer – oder die Berner Flagge – weit in den Weltraum getragen», fasste Peter Wurz, Leiter der Abteilung Weltraumforschung und Planetologie (WP) des Berner Physikalischen Instituts, in seinem Vortrag am 16. September 2017 zusammen.

Das CHEOPS-Team beantwortet die zahlreichen Fragen zum Weltraumteleskop. (Bilder PlanetS)

Die Zenit-Rakete, die an der Decke des vollen Hörsaals befestigt ist, zieht die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich. In rotes Licht getaucht, stösst sie sogar etwas Rauch aus – ein perfekter Anfang, um auf 50 Jahre Weltraumforschung zurückzublicken. Eine ähnliche Rakete von Contraves in Zürich startete am 27. Oktober 1967 das erste Berner Instrument für die Weltraumforschung. «Unsere Nutzlast war simpel, sie hat die Dichte und die Temperatur der Atmosphäre zwischen 90 und 140 Kilometer gemessen», erklärt Peter Wurz, der auch das berühmte Sonnensegel vorstellt, das als einziges nicht-amerikanisches Experiment an Bord der Apollo-11-Mission zum Mond flog. Siehe Podcast: https://tube.switch.ch/videos/094190b9. Während das ausgestellte, vollständige Segel nachgebildet wurde, ist das kostbare, kleinere Stück in der durchsichtigen Box wirklich zum Mond und zurück gereist, bevor es in Bern analysiert wurde, um neue Ergebnisse über die chemische Zusammensetzung der Sonne zu finden.

Die Berner Spezialität sind Massenspektrometer wie dasjenige an Bord der Kometensonde Rosetta. Ein weiteres, derartiges Hochpräzisionsinstrument wird mit einer Raumsonde namens JUICE (Jupiter Icy Moons Explorer) zu den Eismonden des Jupiters geschickt. Der Start ist für 2022 geplant, Ankunft 2030. Bereits vor Ort ist die in Bern gebaute Marskamera CaSSIS. Erste Bilder beweisen, dass das «Colour and Stereo Surface Imaging System» in der Marsumlaufbahn sehr gut funktioniert. Nicolas Thomas, Direktor des Physikalischen Instituts der Universität Bern und Principal Investigator von CaSSIS, führt mit einem kleinen Tanz vor, wie CaSSIS Bilder macht. Siehe Podcast: https://tube.switch.ch/videos/2dd4b9d1. In der Ausstellung haben die Besucher das Gefühl, auf dem Mars herumzulaufen – dank 3D-Brille. Und in einem Experiment mit Sand, Trockeneis und Wasser zeigen Forscher und Forscherinnen einen möglichen Entstehungsprozess von Erosionsrinnen auf dem Mars.

Eine eigene Raumsonde basteln.

Ein grosser Erfolg – vor allem bei Kindern – war die Herstellung von Mini-Kometen. Die kleinen Gäste konnten aber auch Sternkarten und ihre eigenen Raumsonden basteln. Den technisch interessierten Besuchern erklärten Ingenieure, welche das Weltraumteleskop CHEOPS bauen, anhand eines Strukturmodells, wie das Instrument funktioniert. CHEOPS wird Exoplaneten beobachten, die vor ihrem Stern vorbeiziehen. Ziel ist unter anderem, eine Liste von VIPs zu erstellen – von “Very Important Planets”, die von den künftigen Grossteleskopen beobachtet werden sollen, wie Willy Benz, Leiter des CHEOPS-Teams, erklärte. Siehe Podcast: https://tube.switch.ch/videos/d88f6e38.

Während CHEOPS Planeten beobachten wird, die Lichtjahre entfernt sind, hält unser eigenes Sonnensystem immer noch Überraschungen bereit. Vielleicht gibt es einen neunten Planeten weit draussen, jenseits von Neptun. Dieser Planet wäre ein Mini-Eisriesen, eine kleinere Version von Uranus oder Neptun, kein angenehmer Ort mit einer Temperatur von -226 Grad Celsius, wie Christoph Mordasini, Professor an der Universität Bern, erklärte. Momentan sucht das grosse Subaru-Teleskop auf dem Mauna Kea in Hawaii nach Planet 9. Dessen wahrscheinlichste Position befindet sich im Sternbild Orion. «Wenn Sie selbst suchen wollen, dann müssen Sie dorthin schauen», riet Christoph Mordasini den Zuhörern am Ende der Vorträge. Siehe Podcast: https://tube.switch.ch/videos/0823cf36.

 

 

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