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Astronauten besuchen das Genfer Observatorium

Die europäischen Astronauten zusammen mit Michel Mayor (Mitte). (Bild Observatorium Genf)

Es gibt weltweit nur 550 Menschen, die im All mindestens einen Umlauf um die Erde absolviert haben und deshalb den Titel «Astronaut» tragen dürfen. Die Mehrheit von ihnen sind Amerikaner oder Russen, nur 49 sind Europäer. Zwölf von diesen 49 reisten nach Genf, um das astronomische Observatorium der Universität und das CERN zu besuchen.

Von diesen Mitgliedern der «Association of Space Explorers Europa» diente Claude Nicollier ein wenig als Fremdenführer, da er in diesem Observatorium Astronomie studiert hatte. Empfangen wurden er und seine Kollegen von Stéphane Udry, Michel Mayor und Francesco Pepe von PlanetS, sowie Georges Meynet, Professor mit Spezialgebiet Sternentwicklung.

Nach einem kurzen Willkommensgruss von Stéphane Udry beschrieb Georges Meynet den zwölf Astronauten und ihrer Begleitung (Ehepartner und Familie) die Aktivitäten des Observatoriums. «Wir sahen sofort, dass sie lebhaft und gut informiert sind», erzählt der Professor: «Ihre Fragen waren relevant und hochstehend. So wollten sie beispielsweise wissen, wie wir feststellen, dass die Menge Eisen, die wir an der Oberfläche eines Sterns messen, identisch mit derjenigen im Zentrum des Sterns ist.» Michel Mayor, der einen Vortrag über die Suche nach Exoplaneten gab, machte die selbe Beobachtung. Das Publikum folgte seinen Ausführungen aufmerksam. Dann gingen die Besucher gemäss dem genauen Zeitplan mit Francesco Pepe in den Reinraum. Dort erfuhren sie, welche Arbeiten es zum Zusammenbau des Instruments ESPRESSO brauchte. Das war eine letzte Gelegenheit, denn ESPRESSO muss nach Chile geschickt werden, um Anfang August im VLT installiert zu werden.

Der Schweizer Astronaut Claude Nicollier mit Planetenentdecker Michel Mayor. (Bild Observatorium Genf)

Vor dem Besuch des Observatoriums machten die Astronauten Halt bei RTS, wo sie von hundert Studierenden erwartet wurden, die sie mit Fragen bombardierten. «Wir mussten viele Anfragen ablehnen», sagt Marco Cattaneo vom Kommunikationsdepartement der Universität Genf. Unter den Stars dieser Sternentruppe war Helen Sharman, die sich 1991 an Bord eines Sojus-Raumschiffs befand. «Damals war ich die erste nicht sowjetische und nicht amerikanische Frau, die ins All flog», sagte die ehemalige, heute 53-jährige Astronautin: «Als ich aus dem All zurückkehrte, wurde ich berühmt, aber darauf war ich überhaupt nicht vorbereitet.» Mit der Zeit lernte Helen Sharman mit der Öffentlichkeit und den Medien umzugehen. Sie lächelt und es scheint, als ob sie noch immer dort oben wäre: «Schwerelos zu sein, ist wie im Wasser zu treiben. Es ist die erholsamste Sache, die ich in meinem Leben je unternommen habe.»

Claude Nicolliers Rede hingegen war weniger erholsam. Er warnte die Entscheidungsträger vor einem möglichen Asteroidenabsturz auf die Erde. «Es wird nicht morgen geschehen, und nicht in zehn Jahren, aber vielleicht in 50 oder 100 Jahren. Dafür müssen wir gewappnet sein», sagte der ehemalige Astronaut. Die Wahrscheinlichkeit eines zerstörerischen Aufpralls sei 100 Prozent.

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